Montag, 19. März 2012

BANG TANGO - Pistol Whipped In The Bible Belt

Band: Bang Tango
Album: Pistol Whipped In The Bible Belt
Spielzeit: 34:58 min
Plattenfirma: 78 Productions
Veröffentlichung: 16.03.2012
Homepage: www.myspace.com/bangtango

Die Amis BANG TANGO waren schon immer die etwas andere Sleaze-Kapelle, denn mit Mainstream hatten die in L.A. Beheimateten Jungs um Shouter Joe Lesté so gut wie nichts am Hut. Die verbanden schon in ihrer Anfangszeit auf Alben wie „Psycho Café“ in bisher nicht dagewesener Manier Hardrock mit Funk und anderen Zutaten. Typisch war dabei nur der rauhe Gesang von Lesté. Doch nach nur 2 Alben war aufgrund der Grunge-Welle Schluß und Joe Lesté formierte erst 2000 die nicht von Erfolg gekrönte Band BEAUTIFUL CREATURES. Nach einigen Comebackversuchen von BANG TANGO („Ready To Go“ 2004 und „From The Hip“ 2006) gibt es jetzt einen neuen Anlauf in Form des cool betitelten Longplayers „Pistol Whipped In The Bible Belt“. Allzuviel erwarte ich aber nicht, als ich den Rechner anschmeiße und die 10 Songs in meinen Mediaplayer lade (ja Leute, so wird heute von den Plattenfirmen bemustert – nix mehr mit schöner CD oder so).

Aber schon der Opener, der auf den süffisanten Titel „Dick In The System“ getauft wurde, werden die Ohren größer. Denn ein krachendes Riff, ein schepperndes Drumkit und ein mit Drahtbürsten-Stimme ausgerüsteter Frontmann heißen den Hörer aufs Herzlichste Willkommen in der neuen/alten Welt von BANG TANGO. Auch das wütende „Suck It Up“ fesselt gleich beim ersten Höreindruck. Doch wer die Band kennt, weiß, dass hier keine 08/15 Leichtkost verkauft wird – diese Songs haben Substanz und somit auch eine lange Halbwertzeit. Das melodische „Our Way“ bläst mich voll weg und ich muss mir gleich ein Bier aufmachen. Bei „Bring On The World“ vermischen die Jungs wieder gekonnt Funk und eingägigen Arena-Rock, bevor einem bei „Have You Seen Her“ ganz warm ums Herz wird. Man stelle sich vor: ein abgehalfterter Rocker, der irgendwo auf der Straße sitzt, die Neonlichter der Großstadt spiegeln sich auf den nassen Straßen, in der Hand hält er eine Bottle Fusel und sucht nach seiner Flamme im Dickicht der Millionenmetropole. Dieses Bild ist mir schlagartig vor die Augen gekommen, als ich diesen Song das erste mal gehört habe. Nach einem gesprochenen Intro entpuppt sich „Live Life“ als reinrassige Boogie Nummer mit einem etwas schrägen Chorus, aber jeder Menge Power im Allerwertesten. „I Like It“ ist der erste Song auf „PWITBB“, der mich nicht begiestern kann. Auch „Boom Box Seance“ wirft einige Fragezeichen auf...wo ist der Sch.... im System? Wo der dreckige Rock´n Roll? Aber wisst Ihr was? „Drivin“ schlägt in die selbe Kerbe (ist aber ein cooler, lockerer Song) und somit scheint sich die Scheibe in zwei Hälften unterteilen zu lassen. Die erste Hälfte tritt ordentlich ins Gesäß während die Jungs danach einen Gang zurückschalten, denn auch der Titelsong, der an den Schluß des Albums gestellt wurde, ist relaxt und strahlt schon fast Sommerfeeling aus.

Eines ist aber sicher, auch wenn ein oder zwei Songs gewöhnungsbedürftig sind, haben BANG TANGO ein ordentliches Brett aufgefahren, das mich überrascht hat. Die Amis verknüpfen Vergangenheit und Gegenwart sehr gekonnt und liefern ein echt starkes Album ab. TIPP!

WERTUNG:




Trackliste:

1.Dick In The System
2.Suck It Up
3.Our Way
4.Bring On The World
5.Have You Seen Her
6.Live Life
7.I Like It
8.Boom Box Seance
9.Drivin
10.Pistol Whipped In The Bible Belt

Stefan

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